Auf gehts

zuletzt bearbeitet am 23.12.2019, Lesezeit etwa 2 Minuten

Auch im Winter wird draußen geübt.

Größter Probenraum der Welt

Ich gebe es zu, natürlich habe ich an dieser Location den Bass nicht ausgepackt.

Selbst wenn ich den kleinen Verstärker voll aufdrehen würde, könnte er kaum gegen die laute Brandung ankämpfen. Allenfalls würde ich die T-Shirt-Verkäufer, die ihre Buden hinter mir aufgebaut haben und ihren Ramsch an die zahlreichen Touristen verramschen wollen, mit meinen tiefen Tönen nerven.

Und doch ist es wahr, denn ich bin tatsächlich in den Süden gefahren. Und während meine Bandkollegen den heißen Glühwein auf den Weihnachtsmärkten für mich kosten, sitze ich im T-Shirt vor dem Band-Bus und übe fleißig an den neuen Liedern, die wir auf unsere Liste gesetzt haben.

Es ist interessant, die Reaktion der Passanten zu beobachten. Einige lächeln wohlwollend, andere verdrehen eher die Augen. Und manche scheinen mit ihren Blicken nach dem Hut zu suchen, in den sie barmherzig ein paar Münzen werfen könnten. Ob als Ermutigung zum Weiterspielen oder als Obolus, um endlich aufzuhören, müsste ich wohl erst austesten.

So bleibt der Hut im Bus und der Lautsprecher auf kleinster Lautstärke eingestellt.

Spätestens zu Ostern wollen wir die Songs als Band für uns performen können.

Ich weiß nicht, wie es den anderen Wannabees geht, aber ich habe ordentlich zu tun, die ganzen Riffs, 1/8-Noten und Einsätze auf die Reihe zu kriegen. Dazu die Songs, die wenig gemein haben außer der Tatsache, dass wir sie alle spielen wollen.

Und so sehr ich das schöne Wetter genieße, so sehr freue ich mich schon auf die nächste Bandprobe. Dann wieder in Deutschland, ohne Meer, dafür mit viel Lachen und vielleicht einem Pool unter der wärmenden Sonne.

Auch wenn es noch einige Monate bis dahin sind, ich freue mich auf Euch, Kollegen.

Euer Bass